Luzern: Unterricht weggespart, Schulen geschlossen!

Von: Martin Wyss

Aufgrund der verheerenden Finanzlage werden sämtliche Gymnasien, Mittel- und Berufsschulen im Kanton Luzern für eine Woche geschlossen. Zu spüren bekommen das nicht nur die Lehrpersonen, welche durch diese Abbaumassnahme eine happige Lohnkürzungen verkraften müssen. Die Schulschliessung trifft in erster Linie die Lernenden, die den Folgen des Bildungsabbaus direkt ausgesetzt sind.

Im Schuljahr 2016/17 müssen sie denselben Stoff in kürzerer Unterrichtszeit und mit weniger Betreuung durch die Lehrpersonen erarbeiten. Für die Dauer der Zwangsferien (17.10. bis 21.10. während den Unterrichtszeiten von 08.00 bis 17.00 Uhr) protestieren Lehrpersonen auf dem Theaterplatz Luzernd gegen den fortschreitenden Bildungsabbau im Kanton Luzern. Organisiert wird die Aktion durch den Verband Luzerner Mittelschullehrinnin und Mittelschullehrer (VLM) und den Verband Persona öffentlicher Dienste (VPOD). Gleichzeitig fordern die Verbände eine ausreichende Finanzierung der Schulen, um die Bildungsqualität auch in Zukunft zu sichern.

«Die Zwangsferien sind der bisher unwürdige Höhepunkt in einer endlosen Liste von Sparmassnahmen an den Luzerner Gymnasien, Mittel- und Berufsschulen» empört sich Remo Herbst, Präsident des VLM. Seit Jahren werden Fächer und Lektionen gestrichen und die Klassen vergrössert. Teil des diesjährigen Abbaupakets KP17 ist die unbezahlte Erhöhung der Arbeitszeit für das gesamte Personal des Kantons Luzern. Für die Lehrpersonen würde das bei gleichbleibender Arbeitszeit eine dauerhafte Lohnkürzung bedeuten. «Sollte diese Arbeitszeiterhöhung vom Kantonsrat gutgeheissen werden, sind die Löhne in Luzern nicht mehr konkurrenzfähig mit denen unserer Nachbarkantone. Es droht die Abwanderung qualifizierter und motivierter Lehrpersonen» warnt Urban Sager, Präsident des VPOD Luzern.

Mit der Schliessung der Schudlen im Rahmen der Zwangsferien und den weiteren geplanten Abbaumassnahmen verabschiedet sich der Kanton Luzern nicht nur als attraktiver Arbeitgeber, sondern setzt auch die Attraktivität als Bildungs- und Ausbildungsstandort auf‘s Spiel. Dass gleichzeitig das Langzeitgymnasium geschossen und bei den Hochschulen massiv gespart werden soll, verstärkt den Abbau der Bildungsqualität zusätzlich, was auch für den Wirtschaftsstandort Luzern verheerende Auswirkungen haben wird. Dies haben auch WirtschaftsvertreterInnen längst erkannt, weshalb sie zunehmend auf die grosse Bedeutung der Bildungsqualität für den Wirtschaftsstandort Luzern hinweisen – zuletzt die Personalverantwortlichen der Luzerner und Nidwaldner Kantonalbank am 11. Oktober 2016 in der NLZ. Unbestrittene Grundlage für eine funktionierende und florierende Wirtschaft ist gut ausgebildetes Personal. Die Schulen für eine Woche zu schliessen ist daher bildungspolitisch unverantwortbar und symptomatisch für den finanzpolitischen Blindflug, in dem sich Luzerner Regierung befindet.

Die Verbände VLM und VPOD fordern daher gemeinsam das sofortige Ende des fortschreitenden Bildungsabbaus und die ausreichende und langfristige Finanzierung der Schulen. Für weitere Stellungnahmen der Verbände und Statements von betroffenen Lehrpersonen, sowie für Fotos der Protestaktion laden wir Sie am Montag 17. Oktober 2016 um 11 Uhr herzlich zu einem Besuch auf dem Theaterplatz Luzern ein. Selbstverständlich freuen wir uns auch über Spontanbesuche im Verlauf der Zwangsferienwoche.




Kontaktpersonen


Urban Sager, Präsident VPOD Luzern, 079 794 81 80
Martin Wyss, Geschäftsleiter VPOD Luzern, 077 454 99 46

Remo Herbst, Präsident VLM, 041 280 07 69 oder 079 241 78 68