Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in aller Munde. Damit dies mit Hilfe von Kitas aber funktioniert, braucht es qualitativ gute und bezahlbare Angebote. Dass wir im Kanton Luzern bei der verbindlichen Ausgestaltung des Systems und vor allem bei der finanziellen Unterstützung Nachholbedarf haben, ist breit anerkannt. Der Vorschlag des Regierungsrates liegt aktuell in einer Vernehmlassung (als Gegenvorschlag zur Initiative „Bezahlbare Kitas für alle“) auf, zu der sich der VPOD auch noch differenziert äussern wird.
Mit der Stimme der „IG Vorwärts in der Kinderbetreuung“ äussern sich nun erstmals Trägerschaften, Vorstände, Kitamitarbeitende, Eltern und Interessierte unmissverständlich mit einem dringenden Anliegen:
Unter den heutigen unverantwortlichen Bedingungen können wir unsere Aufgabe nicht mehr zufriedenstellend wahrnehmen. Der tägliche Stress und die andauernde Überforderung, unter denen das Betreuungsfachpersonal leidet, können wir nicht mehr weiter akzeptieren und tragen. Es braucht konkret definierte Qualitätsrichtlinien und genügend finanzielle Mittel zur Umsetzung dieser Anliegen. Wir sind überlastet, entmutigt und am Anschlag.
Der VPOD Luzern unterstützt die Anliegen der IG vollumfänglich. Er setzt sich kontinuierlich dafür ein, dass die Stimme der Kita-Mitarbeitenden in den prekären Bedingungen rasch gehört wird.
Qualitätsforderungen sind gerechtfertigt – Finanzielle Unterstützung soll folgen
Dass Qualitätsanforderungen der öffentlichen Hand gerechtfertigt sind, zeigt ein Bundesgerichtsurteil zugunsten der Stadt Luzern. In den Qualitätsrichtlinien von 2019 hat der Stadtrat festgelegt, dass jede Luzerner Kita bei belegten 30 Betreuungsplätzen eine tertiär ausgebildete Fachperson in einem 100% Pensum anstellen muss. Dies insbesondere zum Schutz des Kindeswohls, das als öffentliche Intereressen durch die Kitas zu gewährleisten ist.
Das Urteil macht deutlich, dass dem freien Markt und der Wettbewerbsfreiheit im Bereich der Kitas Grenzen gesetzt sind. Mit dem Qualitätsdialog und der Übergangsphase bis Ende 2024 beschreitet die Stadt Luzern auch den einzig richtigen Weg, den für eine qualitativ gute Kinderbetreuung unabdingbar ist. Es ist zu hoffen, dass diese Qualitätsforderung nun in die kantonale Regelung einfliesst. Bis es soweit ist, sollte der Luzerner Stadtrat seinem Versprechen (Min. 6:20) folge Leisten und die Kitas mit höheren finanziellen Mitteln unterstützen. Denn nur so können für das Kitapersonal auch faire Löhne bezahlt werden.
Mehr Informationen über professionelle Kinderbetreuung bei dem vpod.
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13.05.2024 | Positionspapier IG Vorwärts in der Kinderbetreuung | PDF (152.8 kB) |