Personal fordert Konsequenzen in der Führungsetage des Spitals Einsiedeln

Von: Sekretariat

Zwei Drittel des Spitalpersonals Einsiedeln sprach sich für eine schonungslose Aufklärung der gemachten Planungsfehler, Konsequenzen in der Führungsetage und GAV-Verhandlungen mit den Gewerkschaften aus. Eine entsprechende Petition wurde gestern, 16. April 2019 um 15 Uhr der Spitalleitung übergeben; auf Wunsch der Arbeitgeber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Gewerkschaft VPOD und der SBK erwarten einen sofortigen Entlassungsstopp und Terminvorschläge für erste Verhandlungsrunden.

Das Spital Einsiedeln steckt in einer tiefen Krise. Nach Jahren erfolgloser Versuche das Spital auf gesunde Beine zu stellen, wird jetzt offensichtlich, dass sämtliche Frühwarn- und Kontrollsysteme versagt haben. Da die Weiterexistenz des Grundversorgungsspitals gefährdet ist und Entlassungen ohne Sozialplan bereits ausgesprochen wurden, fand am 6. März 2019 eine intensive Aussprache zwischen dem Personal und der Spitalleitung statt. Das augenfällige Führungsversagen und die Planlosigkeit der strategischen Leitung bewog das Personal im Nachgang dieser Aussprache gemeinsam mit der Gewerkschaft VPOD und dem SBK sich mit einer internen Petition zur Wehr zu setzen. In dieser wird neben einem sofortigen Entlassungsstopp und umgehend einzuleitenden Sozialplan-Verhandlungen auch die schonungslose Aufklärung der gemachten Führungsfehler und personelle Konsequenzen gefordern. Bis zum Stichtag haben 244 Angestellte des Spitals Einsiedeln die Petition unterzeichnet. «Rund zwei Drittel des Personals hat die Petition unterzeichnet. Das ist ein starkes Signal an die Spitalleitung» sagt Claudia Husmann, Geschäftsleiterin des SBK Zentralschweiz.

Seit Jahren verweigert die Spitalleitung die Sozialpartnerschaft mit den Arbeitnehmendenverbänden. Erst noch im Sommer 2018 hat die Gewerkschaft VPOD gemeinsam mit dem SBK und dem VSAO dem Stiftungsrat des Spitals Einsiedeln das Angebot unterbreitet, in ein sozialpartnerschaftliches Verhältnis zu treten und gemeinsam für sichere und faire Anstellungsbedingungen zu sorgen. Obwohl die Spitalleitung in Kenntnis über die laufende Petition und die darin formulierten Forderungen war, lehnte sie das Angebot zur Verhandlung eines Sozialplans noch während der Sammelfrist der Petition mit einem Handwisch ab. «Damit stellt sich der Stiftungsrat gegen den ausdrücklichen Willen von einer grossen Mehrheit des Spitalpersonals! Die Leitung scheint völlig zu vergessen, dass die wahre Leistung am PatientInnenbett, in der Reinigung und der Hotellerie erbracht wird und nicht in der Führungsetage», sagt Martin Wyss, Regionalsekretär der Gewerkschaft VPOD.

Es ist nicht länger akzeptabel, dass das Personal einseitig die Folgen des Führungsversagens tragen muss. Die Spitalleitung ist mit der heutigen Einreichung der Petition aufgefordert, von weiteren Entlassungen und erzwungenen Pensenreduktionen abzusehen und umgehend in die Verhandlungen für einen sozialpartnerschaftlich ausgehandelten Sozialplan einzutreten. Ausserdem hat sich die Mehrheit des Personals unmissverständlich hinter die Personalverbände gestellt. Sie fordern von der Spitalleitung, endlich auf Augenhöhe mit dem Personal und den Verbänden über einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zu verhandeln. «Das Personal erwartet zurecht, dass die Spitalleitung wenigstens in diesen Punkten Führungsstärke zeigt», sagt Martin Wyss.



Weitere Infos:
Zur Petition

Kontakte:

Martin Wyss, Regionalsekretär VPOD Zentralschweiz, 077 454 99 46,

Claudia Husmann, Geschäftsleiterin SBK Zentralschweiz, 041 310 80 55,