VPOD fordert flankierende Massnahmen bei der Schliessung der Viva-Pflegewohnungen

Von: VPOD Sekretariat

Die Viva Luzern AG schliesst per Jahresende zwei ihrer vier Pflegewohnungen. Der wirtschaftlich begründete Entscheid des Verwaltungsrates hat weitreichende Folgen für die Bewohnenden und das Personal. Zwar stellt Viva für die betroffenen Bewohnenden eine Anschlussmöglichkeit in Aussicht. Doch vielen Angestellten wird mit diesem Entscheid der Boden unter den Füssen weggezogen.

In den vergangenen Jahren wurde seitens der Betriebsleitung immer wieder von Investitionen und einer Neuausrichtung der Pflegewohnungen gesprochen. Die Information, dass die Standorte «Studhalden» und «Imfang» geschlossen werden, kam daher für viele, oft langjährige Mitarbeitende aus dem Nichts. Ob in den verbleibenden gut sieben Monaten allen Betroffenen innerhalb der Viva eine neue und angemessene Stelle angeboten werden kann, wird von der Gewerkschaft VPOD bezweifelt. «Zwar herrscht in den Heimen ein Fachkräftemangel. Doch das Zeitfenster ist wohl zu eng, um allen eine akzeptable Stelle anzubieten», befürchtet Martin Wyss, Gewerkschaftssekretär des Verbands des Personals öffentlicher Dienste VPOD. «Ausserdem kommt die Schliessung für manche Betroffene einem Vertrauensbruch gleich. Es ist zu befürchten, dass für einen erheblichen Teil der 36 betroffenen Mitarbeitenden die Kündigung droht», befürchtet Wyss.

Die Gewerkschaft VPOD wird sich in den kommenden Tagen mit dem Personal absprechen und flankierende Massnahmen für die betriebsbedingt entlassenen Personen fordern. «Da der Grund für die Kündigung nicht in der Arbeitsleistung oder dem Einsatz der Mitarbeitenden, sondern einzig und allein in betriebswirtschaftlichen Berechnungen liegt, muss sich die Viva AG an den draus entstehenden Folgen auch finanziell beteiligen», fordert Wyss. Doch wird sich die Gewerkschaft VPOD nicht nur für einen anständigen und fairen Sozialplan einsetzen, sondern auch mit den Betroffenen gemeinsam Sofortmassnahmen fordern. Denn für das Personal sind die kommenden Monate äusserst schwierig zu meistern. Sie sind gefordert weiterhin höchste Pflegequalität zu leisten obwohl sie wissen, dass der Betrieb ihre Leistungen nicht länger will. «Das ist gerade in den Pflegewohnungen, wo ein extrem enges Vertrauensverhältnis zwischen Pflegenden und Bewohnenden besteht, emotional und psychisch äusserst schwierig zu bewältigen. Hier braucht es umgehend Hilfestellungen und Entlastungen», fordert Wyss.

Bereits in den kommenden Tagen werden sich die Sozialpartner zu Verhandlungen treffen. «Die Viva AG gehört zu hundert Prozent der Stadt Luzern und hat daher als Arbeitgeberin eine besondere soziale Verantwortung. Der VPOD erwartet, dass der Betriebsleitung diese Verantwortung bewusst ist und dass weitreichende flankierende Massnahmen zur Abfederung der Folgen vereinbart werden können», sagt Wyss.

Für Rückfragen:
Martin Wyss, Gewerkschaftssekretär VPOD Luzern, 077 454 99 46