Keine Privatisierung ohne GAV

Altersvorsorge gehört zum Service public und muss unter der Kontrolle der Gemeinde bleiben. Die vorgesehene Auslagerung der Krienser Heime führt zu einem Verlust der demokratischen Mitsprache und verstärkt den Druck auf das Personal. Zudem hat der Gemeinderat seine Hausaufgaben nicht gemacht und muss endlich das Pflegeheim Grossfeld erneuern.

Kriens will einem Modetrend folgen und seine Heime in eine Aktiengesellschaft auslagern. Bis zu 30 Prozent der Aktien könnten verkauft werden. Dies führt zu einem Druck Richtung Gewinnmaximierung. Die Anstellungsbedingungen für das Pflegepersonal werden schlechter, ein Gesamtarbeitsvertrag wurde abgelehnt und gleichzeitig werden mit einem Verwaltungsrat eine neue teure Hierarchiestufen eingeführt. Die Mitsprache der Bevölkerung nimmt dagegen ab, obwohl eine gute Alterspolitik sehr vielen am Herzen liegt – sie wollen diesen Service Public nicht aus der Hand geben. Aus diesem Grund wirbt ein Komitee aus Grünen, dem VPOD und Privatpersonen für eine NEIN zur Vorlage.

Der Gemeinderat hat nicht aufzeigen können, was der Mehrwert an einer Privatisierung der Heime ist. Damit werden unsere Gemeindestrukturen geschwächt, dem Gemeinderat und dem Einwohnerrat weitere Aufgaben und Kompetenzen entzogen. Die Krienser Heime sind schlank organisiert und können ohne Nachteile in der Gemeindeverwaltung verbleiben.

Mit der Vorlage, über die am 24. September abgestimmt wird, führt die Gemeinde zudem die falsche Diskussion: Statt endlich das Grossfeld zu erneuern wird über eine Strukturfrage diskutiert. Der Sanierungsbedarf ist seit den 90er Jahren bekannt, doch jeder Sozialvorsteher hat die Aufgabe vor sich hergeschoben. Sollten die Heime ausgelagert werden, so ist eine weitere jahrelange Diskussion über die Erneuerung des Pflegeheims Grossfeld zu befürchten. Denn der Gemeinderat hat den neuen Betreibern keine Auflagen dazu gemacht.