Referendum: Kein Qualitätsabbau an den Musikschulen

Von: Martin Wyss

In ihrer Orientierungslosigkeit plant die Regierung, die Beiträge für die Musikschulen zu halbieren und setzt damit die über Jahre erarbeitete Qualität der musischen Bildung und Nachwuchsförderung auf's Spiel. Stimmt der Kantonsrat dieser Massnahme zu, ergreift der VPOD das Referendum.

Die angekündigte Massnahme hat weitreichende Folgen. Es steht ausser Frage, dass besonders finanzschwächere Gemeinden die dadurch fehlenden Beiträge bei den Eltern eintreiben werden. «Die Musikschule wird dann zu einem Luxusgut, das sich nicht mehr alle Eltern für ihre Kinder leisten können», sagt Martin Wyss, Geschäftsleiter des VPOD Luzern. Der Effekt davon wird sein, dass die SchülerInnenzahlen sinken werden, weshalb es unweigerlich zu Entlassungen und Stellenstreichungen an den Musikschulen kommen wird.

Die Anstellungsbedingungen der Instrumentallehrpersonen sind bereits heute teilweise prekär. Durch die Kürzung kommen diese weiter unter Druck, was die Abwanderung qualifizierter und erfahrener Lehrpersonen weiter antreibt. Als erfolgreicher Musikkanton kann sich das Luzern nicht leisten und muss diese Entwicklung sofort gestoppt. «Um keinen nachhaltigen Qualitätseinbruch in Kauf zu nehmen, müssen die Anstellungsbedingungen der Musikschulen-Lehrpersonen besser heute als morgen verbessert, statt ständig verschlechtert werden» warnt Wyss.

Der VPOD nimmt all jene Politikerinnen und Politiker in die Pflicht, die einerseits mitverantwortlich für das Finanzdesaster sind und sich jetzt scheinheilig hinter das Luzerner Synfonieorchester scharen. «Wenn ihnen tatsächlich etwas an Musik und Kultur liegt, dann genügen öffentliche Lobworte an das LSO nicht. Jetzt braucht es Taten und ein klares Bekenntnis zu unseren Kulturinstitutionen, aber auch zur erfolgreichen und bewährten Nachwuchsförderung an den Musikschulen» sagt Wyss weiter.

Nebst den zu befürchtenden Entlassung spielt die Regierung noch bei einem weiteren Punkten mit dem Feuer. Diese Massnahme gefährdet nicht nur Arbeitsplätze, sondern ist auch ein Angriff auf die Chancengleichheit. «Es darf nicht sein, dass das Einkommen der Eltern darüber entscheidet, ob ein Kind ein Instrument lernen darf oder nicht», empört sich Wyss. Diesen Abbau wird die Bevölkerung nicht mittragen.

Sollte der Kantonsrat der Halbierung der Beiträge an die Musikschulen zustimmen, wird der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) gemeinsam mit der Luzerner Allianz für Lebensqualität und weiteren Verbänden das Referendum ergreifen.