JA zur Hochschulbildung

Das grösste Abbaupaket der Geschichte Luzerns trifft auch die Hochschulen hart. Mit der Kürzung der Kantonsbeiträge, der Erhöhung der Studiengebühren und der Streichung von Stipendien wird die Bildungsqualität und die Chancengleichheit an unseren Hochschulen massiv in Frage gestellt. Um das zu verhindern, lancierte der VPOD gemeinsam mit dem Hochschulpersonal einen offenen Brief an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Wie rufen alle Studierenden und Angestellten der HSLU, der PH und der Universität dazu auf, den Brief zu unterschreiben.

Gemeinsam gegen den Abbau an den Hochschulen. Demo vom 7. November 2016

Sehr geehrte Kantonsrätinnen und Kantonsräte


Unter dem Namen Konsolidierungspaket 2017 soll das grösste Abbaupaket in der Geschichte unseres Kantons geschnürt werden. Für einen ausgeglichenen Finanzhaushalt 2017 werden im Sozialwesen und in der Kultur, bei der Sicherheit, beim Personal und auch in der Bildung gespart. Durch die geplante Kürzung der Beiträge von 2.5 Mio. Fr. im 2017 und jährlich 6 Mio. Fr. ab 2018, die Erhöhung der Studiengebühren und die Stipendienkürzungen von jährlich 0.8 Mio. Fr., ist auch die Hochschulbildung massiv von den Abbaumassnahmen betroffen.

Als Volksvertreterinnen und -vertreten fällen Sie in der Dezembersession zukunftsweisende Entscheidungen. Als Angestellte und Lernende an den betroffenen Hochschulinstitutionen weisen wir Sie mit diesem Schreiben auf die verheerenden Auswirkungen einer allfälligen Kürzung der Beiträge hin. Wir bitten Sie daher, sich folgenden Fragen zu stellen, bevor Sie sich im Kantonsrat für oder gegen die Massnahmen aussprechen:


1. In den letzten Jahren wurde mit viel Elan ein konkurrenzfähiger und qualitativ hochwertiger Bildungsstandort Luzern aufgebaut. Wie rechtfertigen Sie den schrittweisen Abbau, den die Massnahmen unweigerlich zur Folge hätten?

2. Durch eine Verschlechterung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen wird es zunehmend schwerer Spitzenlehrkräfte nach Luzern zu holen, resp. sie zu halten. Werden Ihre Kinder und Kindeskinder weiterhin in Luzern studieren? Oder wird es Ihnen dann recht sein, viel Geld in die Ausbildung in einem anderen Kanton zu investieren, damit unsere Zukunft eine Zukunft haben wird?

3. Wünschen Sie sich nicht auch, dass die kommenden Generationen von Ausbildungen profitieren, die sich durch hohe Qualität und eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und Lernenden auszeichnen, anstatt durch überfüllte Kurse und kaum persönliche Begleitung?

4. Wäre es nicht sinnvoller, in die Zukunft zu investieren, so dass die ausgezeichnete Bildungsqualität nicht abgebaut und die Hochschule Luzern – Technik & Architektur weiterhin Erfolge über die Landesgrenzen hinaus feiern kann? Oder dass die eben erst ins Leben gerufene Wirtschaftsfakultät nicht gleich wieder fallen gelassen wird?

5. Was wird nach 2017 sein? Ein weitere Abbaupakete, welche Sie Ihren Kindern, Kindeskindern, Nachbarn und Wählerinnen und Wählern erklären müssen? Haben Sie eine Vision für den Bildungsstandort Luzern und wissen Sie, welche Leistungen die Hochschulen bereits jetzt erbringen und auch in Zukunft erbringen sollen?

6. Was ist Ihnen wichtiger, als Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger: die Zukunft des Kantons mitzugestalten oder nichts weiter als einen ausgeglichenen Finanzhaushalt 2017 erreicht zu haben?


Sie sind unsere Volksvertreterinnen und unser Volksvertreter. Sie haben die Zukunft in der Hand. Tun Sie das Richtige und sehen Sie von den Kürzungen im Hochschulbereich ab. Denken Sie dabei an Ihre Kinder und Kindeskinder, an die Zukunft Luzerns. Danke.

JETZT UND HIER UNTERSCHREIBEN!